Bannwil ist eine kleine Gemeinde mit rund 700 Einwohnern und liegt zwischen Langenthal und Niederbipp, auf 434 Meter über Meer. An der Aare gelegen ist Bannwil die nördlichste Gemeinde des ehemaligen Amtsbezirks Aarwangen mit einer Fläche von 477 Hektar. Heute gehört die Gemeinde Bannwil zum Verwaltungskreis Oberaargau.
Das Gewerbe in Bannwil hat seinen Schwerpunkt im Industriesektor. Auf dem Gemeindegebiet bestehen derzeit ca. 30 Klein- und Mittelbetriebe aus den verschiedensten Branchen.
Die Verkehrslage von Bannwil ist besonders günstig. In ungefähr drei bis fünf Minuten erreicht man die Autobahn A1, welche den Anschluss an die Hauptverkehrsachsen der Schweiz sicherstellt. Die Fahrzeit mit dem Auto nach Solothurn beträgt ca. 15 Minuten, 40 Minuten nach Bern und Basel, 50 Minuten nach Luzern und Zürich. Mit dem öffentlichen Verkehr ist Bannwil über die Bahnlinie Langenthal-Niederbipp-Solothurn der „Aare Seeland Mobil“ erreichbar. Die Bundeshauptstadt ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in ungefähr 60 Minuten zu erreichen.
Die Gemeinde Bannwil führt zusammen mit der Gemeinde Schwarzhäusern eine Volksschule. Die Schüler/innen besuchen im Schulhaus Bannwil die Basisstufe (Kindergarten bis 2. Klasse), sowie die Klassen des Zyklus 2 (3. bis 6. Klasse). Die Jugendlichen der Oberstufen (Real und Sekundarschüler/innen) werden im Schulhaus Schwarzhäusern unterrichtet.
Bei den meisten Landwirten können verschiedene Waren direkt ab Hof bezogen werden. Erweiterte Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in den umliegenden Dörfern und Städten. Die schweizerische Post bietet in Bannwil den sogenannten «Haus-Service» an.
Die Freizeit lässt sich sportlich ergänzen, mit einem attraktiven Naherholungsgebiet an der Aare und den Wäldern rund um Bannwil. Zudem verfügt die Gemeinde Bannwil über einen Vita-Parcours und verschiedene Dorfvereine.
Bannwil ist ist auf drei Seiten abgeschlossen durch den «Längwald», südlich durch die Aare vom übrigen (ehemaligen) Amtsbezirk getrennt. Trotz dieser Abgeschiedenheit wurde unsere Gegend schon früh besiedelt. Gräberfunde, so genannte «Tumuli»‚ oder im Volksmund «Heidenhügel» genannt, im «Rüchihölzli»‚ dem höchstgelegenen Punkt unserer Gemeinde, weisen auf eine Besiedelung um 800-500 vor Christus hin, die Hallstatt oder Früheisenzeit. Über andere Bewohner aus noch viel früherer Zeit gab ein Backenknochen eines langhaarigen Nashorn, der 1911 in einer Kiesgrube gefunden wurde, Auskunft. Dieser Knochen wie auch Funde aus der Hallstattzeit sind im Naturhistorischen Museum in Bern aufbewahrt.
Bannwil oder «Bawil» wurde urkundlich erstmals im Jahr 1293 erwähnt. Um diese Zeit musste Bannwil wohl der Herrschaft von Erlinsburg oberhalb Niederbipp untertan gewesen sein. Im Jahr 1322 wurde die ganze Herrschaft vom Frohburger Grafen Johann gekauft. Ein Jahrhundert später war praktisch der ganze Oberaargau und damit auch unsere Gegend den Freiherren von Grünenberg, ihre Stammburg stand in Melchnau, unterstellt.
Nachdem 1406 die Grünenberger Herrschaft der Stadt Bern zufiel wurde Bannwil zum Amt Wangen geschlagen. Im 17. Jahrhundert wurden wir ins Amt Aarwangen umgeteilt.
Während Jahrhunderten lebten die Bewohner unserer Gemeinde von der Landwirtschaft. Mit der Zeit gab es einige Handwerker, alte Bezeichnungen wie Rechenmacher, Schnürler, Kramer oder Strumpfers, die in alten Burgergeschlechter zur Unterscheidung der Familienzugehörigkeit noch heute zum Teil angewendet werden, weisen auf diese Tätigkeiten hin.
Um die Jahrhundertwende 1900 wurde die Sägerei von Hans Meyer-Gabi in Betrieb genommen. Viele Bannwiler fanden Arbeit als Taglöhner während dem Bau des ersten Kraftwerkes Bannwil ‚ das von 1899 – 1904 durch die deutsche Gesellschaft W. Lahmeyer & Cie in Frankfurt am Main, erstellt wurde. Der 8,4 km lange Oberwasserkanal von Wangen a/Aare bis Bannwil wurde zum grossen Teil von Hand ausgegraben. 1916 ging das Kraftwerk in den Besitz der Bernische Kraftwerke über.
Mit der aufkommenden Industrialisierung fanden eine Anzahl Bannwiler auswärts Arbeit. So vor allem in der von Roll AG, Klus, als Platzarbeiter, Gussputzer aber auch schon als Mechaniker oder Giesser. Noch in den 50er Jahren waren es gegen 30 Bannwiler die in den von Roll Arbeit fanden. Mit dem Aussterben der um die Jahrhundertwende geborenen Kluser Arbeiter ging die Zahl der Bannwiler Klusarbeiter praktisch auf Null zurück. Einerseits war es die Umstrukturierung der von Roll, noch mehr aber die Tatsache, dass praktisch alle Bannwiler Jugendlichen eine Lehrstelle antreten konnten.
Wann das Christentum in Bannwil Eingang gefunden hat, ist nicht bekannt. Da die Kirche «Maria und Erzengel Michael» geweiht war, vermutet man, dass sie etwa zwischen dem fünften und achten Jahrhundert erbaut wurde. Die erste, hölzerne Kirche ist wahrscheinlich einmal abgebrannt, denn unter dem heutigen Kirchenboden befindet sich eine ca. 20 cm. dicke Brandschicht.
Wann der Grundstein zur heutigen Kirche gelegt wurde ist nicht bekannt, man kann lediglich sagen, dass die Kirche mehr als 700 Jahre alt ist, da in den Urkunden nie von einem Neubau, sondern nur von Renovationen die Rede war. Die erste Erwähnung steht in einer päpstlichen Steuerrechnung aus den Jahren 1302 – 1304. Die schöne Kirche eignet sich heute auch hervorragend für Hochzeiten und Taufen.
Der Findling rutschte im Juli 1971 aus seiner ursprünglichen Lage im Findlingshorizont, wobei die Anwohner vorerst ein Erdbeben verspürt zu haben glaubten. Und in der Tat ist die erschütternde Ursache ein Gesteinsblock von ganz ungewöhnlichen Ausmassen.
Die Länge des schiffähnlichen Kolosses beträgt 15 Meter, eingerechnet der bugartige Vorbau von 2 Meter, die Breite 5,6-7 Meter, die Höhe gegen 4 Meter. So resultiert ein Volumen von 330m3. Damit dürfte es sich, nach einer ersten Durchsicht der Literatur, um den grössten Erratiker des Berner Mittellandes handeln.
Immer wieder staunt der Laie, dass in unser Aaregebiet der Rhonegletscher vorstiess. Der gewaltig entwickelte Rhonegletscher teilt sich beim Ausgang aus den Alpen im Genferseerau, der südliche Eisarm floss weiter rhoneabwärts, der nördliche ins Mittelland.
Dieser nahm auch den Aaregletscher auf. Der Gletscher reichte gerade bis in unser Gebiet und Lagerte im Bereiche von Solothurn – Wiedlisbach – Wangen – Oberbipp – Bannwil – Bützberg – Thunstetten – Riedtwil einen ganzen Schwarm von Moränen ab.